14
Feb.
Als Lektorin höre ich oft den Spruch: „Ach, dann bist du ja richtig gut in Rechtschreibung!“ – „Ja“, entgegne ich dann gerne, „… aber ich kann noch viel mehr!“
Was mich umtreibt, ist: Wissen die Leute eigentlich, was ein Lektorat ist? Oder denken die meisten, dass ich nur Rechtschreibfehler eliminiere? Das wäre kein Job für mich, viel zu langweilig. Zeit, zu klären, was Lektorat wirklich bedeutet.
Was ist ein Lektorat?
Kurz und knackig auf den Punkt: Im Lektorat werden Texte optimiert. Ich prüfe die Verständlichkeit, den roten Faden und stelle sicher, dass die Argumentation überzeugt. Gerade bei Sachbüchern und Ratgebern stelle ich sicher, dass viel Wissen verständlich und unterhaltsam präsentiert wird.
Ein Lektorat ist also viel mehr als das Korrigieren von Rechtschreibfehlern. Das wäre nämlich ein Korrektorat (dazu später mehr).
Inhaltlich oder stilistisch?
Lektorat ist nicht gleich Lektorat. Es gibt wesentliche Unterschiede im Leistungsumfang. Hier die zwei größten Lektoratsformen:
Inhaltliches Lektorat: Hier geht es um Aufbau und Logik, um verständliche Beispiele und den roten Faden, um passende Kapitelüberschriften und abwechslungsreiche Formatierungen. Ich prüfe, ob alles verständlich ist, ob es Widersprüche oder Wiederholungen gibt oder wichtige Erklärungen fehlen.
Stilistisches Lektorat: Hier geht es um einen klaren, flüssigen Schreibstil, um eine abwechslungsreiche Wortwahl und schön formulierte Sätze. Ich sorge dafür, dass sich deine Zeilen richtig gut lesen, die Sätze nicht immer gleich anfangen oder sich in epischer Bandwurm-Länge durch ganze Absätze ziehen.
Als ehemalige Verlags-Lektorin in einem Sachbuch- und Ratgeberverlag bin ich spezialisiert auf … du ahnst es, Sachbücher und Ratgeber. Mein Lektorat ist immer inhaltlich. Ich arbeite sehr intensiv an Texten und bringe viele Verbesserungsideen ein – sei es zur Optimierung des Inhaltsverzeichnisses, der Abfolge von Informationen oder Infos zum Zitatrecht … Wer mich bucht, bekommt die volle Ladung Lektorat. 😂
Gleichzeitig achte ich auch auf eine flüssige Ausdrucksweise. Das stilistische Lektorat läuft immer mit, denn Verständlichkeit und gut lesbare Sätze gehen Hand in Hand.
Tipp: Wenn du Angebote für ein Buch Lektorat einholst, überlege dir am besten, welche Art des Lektorats du dir wünschst. Magst du vor allem einen sprachlichen Feinschliff oder wünschst du dir eine tiefer gehende Bearbeitung? Und welches Genre hat dein Buch? Es gibt viele Lektoren und einige davon spezialisieren sich auf ein bestimmtes Genre und sind in ihrem Feld besonders versiert.
Warum ist ein Lektorat wichtig?
Ein lektorierter Text liest sich nicht nur angenehmer, sondern wirkt auch professioneller. Stell dir vor, du liest ein Sachbuch voller unklarer Begriffe, Widersprüche und Wiederholungen – da ist Frust vorprogrammiert.
Natürlich gibst du als Autor oder Autorin dein Bestes, keine Frage! Du hast viel Zeit und sicherlich auch Nerven in dein Buch gesteckt. Aber nicht nur die stecken jetzt in deinem Manuskript, auch du steckst ziemlich tief drin. Spätestens jetzt bist du blind für mögliche Fehler. Ich meine hier nicht nur fiese Buchstabendreher, sondern auch unpassende Kapitelüberschriften, Redundanzen und abschweifende Exkurse, die den Fokus von deiner Kernthese ablenken.
Als Lektorin schaue ich von Außen auf deinen Text. Ich bin unvoreingenommen, habe einen frischen Blick und jede Menge Erfahrung – schließlich habe ich schon ziemlich viele Buchseiten lektoriert. Du bekommst ehrliches, wertschätzendes Feedback und konkrete Verbesserungsvorschläge. Dabei kannst du immer selbst entscheiden, welche Änderungen du annehmen magst.
Lektorat vs. Korrektorat
Das wird oft durcheinander geworfen, ist aber wichtig, zu unterschieden:
Lektorat = Schreibstil, Verständlichkeit, Struktur, Argumentation, Zielgruppenansprache
Korrektorat = Rechtschreibung, Grammatik, Zeichensetzung
Ein Text kann fehlerfrei, aber trotzdem schlecht lesbar oder unschlüssig sein. Mit einem Lektorat holst du dir die Sicherheit, dass wirklich alles passt.
Wichtig ist aber auch: Ein Lektorat ersetzt nicht unbedingt das Korrekturlesen. In den meisten Fällen ist es sinnvoll, dein Skript nach dem Lektorat noch einmal gründlich korrigieren zu lassen.
Für wen ist ein Lektorat sinnvoll?
Alle, die ein Buch veröffentlichen wollen, sollten über ein Lektorat nachdenken – besonders bei Sachbüchern. Egal, ob du ein Expertenbuch, einen praxisnahen Ratgeber oder ein informatives Sachbuch schreibst: Ein Lektorat hilft dir dabei, deinen Inhalt so klar, ansprechend und logisch wie möglich zu präsentieren. Ich vergleiche das gerne mit einem Edelstein, der durch den letzten Schliff erst richtig erstrahlt.
Nach so vielen Stunden des Schreibens wäre es schade, wenn du jetzt an der Qualitätsschleife sparst. Ein Lektorat holt noch viel mehr aus deinem Skript raus, als du vielleicht denkst. Das weiß ich, denn wenn ich die lektorierten Seiten an meine Autorinnen und Autoren sende, bekomme ich oft Worte zurück wie: „Wow, mein Buch wird noch so viel besser durch dein Lektorat!“ oder „Deine Vorschläge sind echt klasse, vielen Dank!“ Das lässt mein Herz jedes Mal höher hüpfen.
Fazit: Lektorat – der Feinschliff für dein Buch
Ein Lektorat macht dein Buch nicht nur flüssiger zu lesen. Es macht es auch verständlicher, überzeugender und professioneller. Dafür schaut ein Lektor auf viel mehr als Grammatik und Rechtschreibung. Ich sehe mich ein bisschen als Sparringspartnerin für Autorinnen und Autoren, mit all den Anregungen und Ideen, die ich gebe. Denn es ist mir wichtig, mit meinem Sachbuch Lektorat das absolut beste Ergebnis aus jedem Skript herauszuholen – gemeinsam mit dir. Damit deine Leser und Leserinnen am Ende sagen: „Wow, das ist ein richtig gutes Buch!“
Du schreibst ein Sachbuch und suchst nach einem professionellen Lektorat?
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